Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich Siófok zu einem der beliebtesten Ferienorte am Plattensee entwickelt. Die Entwicklung erforderte den Bau eines modernen Wasser- und Abwassernetzes.
Am 24. März 1912 berichtete die Zeitung Veszprém Vármegye (da Siófok damals zum Komitat Veszprém gehörte) Folgendes. Für den Bau des Werkes wurde eine öffentliche Ausschreibung veröffentlicht. Die Arbeiten umfassen: 7 Bohrbrunnen, Wasserauffang- und Entwässerungsanlagen, 12 km gusseiserne Rohrleitungen, Hausanschlussleitungen, Bau eines Wasserturms mit einem Fassungsvermögen von 250 m³."
Im Frühjahr desselben Jahres begannen die Arbeiten zum Bau der Wasserleitung, über die die Presse regelmäßig berichtete.
In der Veszprém Gazette vom 19. Oktober 1912 wurde berichtet, dass das Wasserwerk Siofok mit einem Kostenaufwand von 1 Million Kronen übergeben worden war. In der Zeitung heißt es, dass "Siófok Trinkwasser mit einem sehr angenehmen Geschmack gewonnen hat".
Der 41,3 m hohe Stahlbetonturm, der zusammen mit der Wasserleitung gebaut wurde, wurde von den Ingenieuren Árpád Guth und Jenő Gergely entworfen.
Im April 1914 berichtete die Zeitung Balatonvidék über das Wasserwerk. Die Bürgersteige sind in der ganzen Gegend asphaltiert."
Im Jahr 1929 versiegten die zum Wasserwerk gehörenden Brunnen aufgrund des stark gestiegenen Verbrauchs und konnten nicht mehr die erforderliche Menge liefern. Damals ging man dazu über, Wasser aus dem Plattensee zu entnehmen, da dies als die wirtschaftlichste Lösung angesehen wurde. Im Jahr 1935 wurde das Wasserwerk nach Plänen von Dezső Kaáli Nagy wieder aufgebaut.
Im Jahr 1944 erreichten die Kämpfe Siófok. Ab Dezember wurden die Wasserwerke wegen Strommangels geschlossen. Im April 1945 wurde die Wasserversorgung in Teilen der Stadt mit einer Dampfmaschine wiederhergestellt. Da auch der Wasserturm beschädigt worden war, wurden die Häuser im Erdgeschoss zunächst täglich morgens und nachmittags für 2-2 Stunden mit Wasser versorgt.
1950 wurde eine 200-mm-Leitung zwischen dem Wasserwerk und dem Wasserturm gebaut, parallel zur alten 150-mm-Druckleitung.
Die ständige Zunahme des Verbrauchs machte eine Erweiterung des Netzes erforderlich. Die Arbeiten wurden zwischen 1955 und 1963 durchgeführt. Neben den neuen Rohrleitungen wurden im Ortsteil Balatonszéplak, am heutigen Ignác-Végh-Platz, ein neues Reservoir und ein neuer 500 m³ fassender Wasserturm gebaut. Der Turm wurde 1994 abgerissen.
Im Jahr 1968 wurde mit dem Bau des Oberflächenwasserwerks in Szekszárd als Teil des Regionalnetzes Südost-Balatons begonnen, das
1973 in Betrieb genommen wurde. Damit verlor der Wasserturm im Stadtzentrum seine Bedeutung und seine Rolle in der Wasserversorgung wurde beendet.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde der Turm zu einem Symbol für Siófok, und seine zentrale Lage machte ihn für den Tourismus interessant.
Im Jahr 1992 wurde die Gemeinde Eigentümerin des Wasserturms, und im Turm wurde das erste ländliche Tourinform-Büro des Landes eröffnet. Zunächst war das Büro nur von Mai bis September geöffnet, doch nach der Renovierung des Turms im Jahr 1998 fand es eine dauerhafte Bleibe.
Im Jahr 2010 wurde mit einer vollständigen Rekonstruktion des Gebäudes begonnen. Die Arbeiten wurden im Herbst 2011 abgeschlossen. Das Tourinform-Büro wurde am 10. Februar 2012 offiziell eingeweiht. Der ehemalige Wassertank wurde durch eine Aussichtsplattform ersetzt.
Im Jahr 2023 wird der Turm erneut renoviert, und zwar mit zwei spektakulären Ausstellungen zum 100. Geburtstag des Bildhauers Imre Varga und zum 55 Geburtstag der Stadt Siófok.
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WASSERTURM
Öffnungszeiten:
Dienstag-Samstag: 10:00 - 12:00, 12-30 - 16:00
Montag, Sonntag: geschlossen
Telefon +36 20 495 3501 und +36 20 495 3559
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